Wir machen die Fördersuche einfach – Interview mit dem Team von Förderfrage.de

Wir machen die Fördersuche einfach! Mit dieser Ansage starteten kürzlich sechs Masterstudenten der Universität Bremen ihr Startup innovey GmbH, das über das Online-Portal www.foerderfrage.de einen optimierten Förderrechner sowie ein vielfältiges Fördermittelberaternetzwerk anbietet.

Aber wie ist die Idee entstanden? Welche Besonderheit hat die Corona-Situation für die Zusammenarbeit im Team gebracht? Und: Welche Tipps hat das Team für ander Gründer:innen? Auf diese und weitere Fragen gibt uns das Förderfrage-Team einen spannenden Einblick:

Was verbirgt sich hinter innovey und wie sieht das Team aus?

Unser Team besteht aus Masterstudenten mit wirtschaftlichem und technischem Hintergrund. Wir haben uns in der Vertiefung “Gründungs- und Mittelstandsmanagement” der Universität Bremen zusammengefunden.

Unser Team besteht aus 6 Köpfen und ist ein Mix verschiedener Studienschwerpunkte und praktischer Arbeitserfahrung, dessen Kombination unsere Geschäftsidee inspiriert hat.

Unsere Erfahrung in Digital-Marketing, Programmierung und Finanzen hilft uns dabei, umsetzbare Ideen mit vertretbaren Kosten zu kreieren. Das ist ein großes Glück und hat uns dabei geholfen jetzt dort zu stehen wo wir sind. Wir sind seit 8 Monaten, dem 2. Mastersemester zum Trotz, bei der Sache geblieben und haben unser Unternehmen “innovey GmbH” ohne Umwege ausgegründet. Wir haben uns sehr auf den Sommer gefreut, weil wir dann endlich genug Zeit hatten, um uns voll auf “Förderfrage.de” zu konzentrieren.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Über einen Kurs, am LEMEX Lehrstuhl der Uni Bremen. Das Mastermodul ist angesiedelt im Schwerpunkt Gründung & Entrepreneurship am Fachbereich 7. Dort haben wir uns intensiv mit verschiedensten Geschäftsideen und deren Realisierung befasst.

Mit einem 60 Sekunden Pitch haben das Team aus Raphael und Torge und das Solo Jannis jeweils die aktuelle Lage des deutschen Fördermarkts problematisiert und Lösungen angeboten. Diese Ideen verschmolzen im Laufe des Moduls zu “Förderfrage”.

Die besten Geschäftsideen wurden von Lehrstuhl und Plenum gewählt und als Gruppe auserkoren. Im Laufe des Moduls wurde das Geschäftsmodell so weit wie möglich validiert, konzeptionalisiert und umgesetzt.

Während das Modul für einige Gruppen zum Ende des Wintersemesters zu Ende ging, haben wir beschlossen Förderfrage weiter voranzutreiben.

Wie war das für euch ein Unternehmen mit anderen gründen, die ihr nur über Zoom kennengelernt habt?

Das war total spannend. Über viele Abende, die für Gruppenarbeiten in diversen Kursen drauf gingen, fing man an als Team näher zusammen zu rücken und wurde stetig effizienter. Wir haben aus der Herausforderung Home Office im Endeffekt eine unserer Stärken gemacht, dass wir nämlich unkompliziert und unmittelbar auf Vorkommnisse im Unternehmen reagieren können. Ein wenig komisch und ungewohnt war das erste reale Treffen dann aber trotzdem. Aber nachdem die Überraschung darüber, wie lang oder kurz Einzelne von uns sind, verflogen ist, haben wir direkt wieder produktiv zusammen diskutieren, arbeiten und lachen können.

Wie wollt ihr Licht in den deutschen Förderdschungel bringen?

Wir wollen Unternehmern die Möglichkeit bieten, für ihre individuellen Projektvorhaben passende Fördermöglichkeiten einsehen zu können. Zudem wollen wir, dass Unternehmer die Berater zur Seite gestellt bekommen, die über die notwendige Expertise in der Fördermittelbeschaffung verfügen. Das Ziel unserer Plattform ist es, Unternehmern bei ihren Vorhaben kostenlos erste Anhaltspunkte über Fördermöglichkeiten zukommen zu lassen. Im Nächsten Schritt können sie sich dann bei Interesse an Spezialisten aus dem Förderbereich vermitteln lassen. Damit tragen wir zur Transparenz bei, der sich der Markt für Fördermittel aktuell noch entzieht. Die Verknüpfung von Projektvorhaben und Expertise in der Beratung soll vor allem Vorhaben ankurbeln, die sich ihrer Handlungsoptionen im Vorfeld gar nicht bewusst waren.

Wie verdient ihr Geld und wer sind eure Kunden?

Hinter der Finanzierung unseres Geschäftsmodells verbergen sich zwei Kundengruppen, die über unsere Plattform verbunden werden.

Zum einen sind es Unternehmer, die mit Hilfe unseres Rechners die Möglichkeit haben, Informationen über passende Förderprogramme zu erhalten. Dieser Service ist für den Anwender kostenlos. Mit der Identifizierung von Fördermitteln und Informationsbereitstellung ist jedoch nicht vollumfänglich geholfen, weil die Antragstellung sehr komplex ist. Um Unternehmen hierbei zu unterstützen, sind wir dabei ein deutschlandweites Beraternetzwerk aufzubauen. Den Umsatz generiert Förderfrage im letzten Schritt als Vermittler von potenziellen Neukunden an passende Fördermittelberater.

Welche Tipps für Gründer:innen habt ihr?

  1. Seid mutig und wagt etwas. Ihr werdet mit eurem ersten Konzept oder Prototyp nie zufrieden sein, bevor ihr ihn das erste Mal vorstellt und live testet und so direktes Nutzerfeedback bekommt.
  2. Seid offen mit euren Ideen! Ein Einfall wird erst zu einer Sache, wenn man das Team überzeugt und zusammen den Aufwand reinsteckt.
  3. Wer nicht fragt bleibt dumm. Fragt euch lieber häufiger als selten, wie ihr eure Entscheidungen trefft. Validiert das Geschäftsmodell und priorisiert nächste Schritte regelmäßig.
  4. Rein positives Feedback ist nicht immer gutes Feedback. Seid bereit eure Ideen zu verteidigen, aber auch Kompromisse zu finden.

Vielen Dank für das Gespräch Jannis, Michael, Nico, Raphael, Torge und Torben!

Förderfrage im StartupSpot

Bild: innovey GmbH