IT verständlich machen für jeden – Interview mit vGen

vGen sind eine Ausgründung der Uni Oldenburg und haben eine Software entwickelt, die automatisch Zusammenhänge zwischen komplexen Informationen und technischen Systemen in grafischen Visuals darstellt. Das Gründertrio, bestehend aus Christian Dänekas, Philipp Gringel und Steffen Kruse, hat mit uns über die Entwicklung des Startups und ihre weiteren Pläne gesprochen.

 

Könnt ihr euch bitte kurz vorstellen und erzählen, wie ihr zusammengekommen seid?

Wir sind Christian, Philipp und Steffen und zusammen die vGen GmbH. Wir haben uns an einem Institut der Universität Oldenburg kenngelernt und sind von dort aus gemeinsam als StartUp gestartet. Uns verbindet die Erkenntnis,  dass die Komplexität, die in IT steckt, für Menschen sehr schwer zu verstehen und zu bewältigen ist. Viele Unternehmen betreiben sehr viel Aufwand damit, die gewachsene Infrastruktur am Laufen zu halten ohne den Status Quo wirklich ändern zu können.

Die drei Gründer von vGen (Bild: vGen GmbH, v.l.n.r.: Christian Dänekas, Philipp Gringel und Steffen Kruse)

Wie kamt ihr auf die Idee zu eurer Software eaCharts?

Es gab für eaCharts  nie so einen „Aha!-Moment“.  Die Idee ist über Jahre in der Projektarbeit mit vielen unterschiedlichen Unternehmen immer weiter gewachsen und hat sich ständig verändert.  Schon vor der Gründung haben wir diverse Prototypen ausprobiert und auch wieder verworfen.  Seit der StartUp-Phase gehen wir mit Pilotkunden in sehr kurzen Iterationen vor, um den  größtmöglichen Nutzen zu schaffen.

 

Worum genau geht es bei eaCharts?

Unsere App eaCharts bietet ein Set von innovativen Visualisierungen um komplexe Zusammenhänge verständlich darzustellen. Füttert man die App mit eigenen Daten, kann sie diese zu aussagekräftigen Visualisierungen aufbereiten, um die typischen Fragestellungen des IT-Managements  visuell zu beantwortet. Als Datenbasis lassen sich vorhanden Quellen sehr einfach einbinden. So können z.B. Informationen in Excel-Tabellen sofort  für die Visualisierungen genutzt werden.

Die Erstellung der Visualisierungen erfolgt automatisch, um schnell und ohne Handarbeit ein nützliches Ergebnis zu erhalten. Wer möchte kann dann die Visualisierungen nach seinem Geschmack anpassen oder z.B. Teile herausstellen um bestimmte Aspekte zu beleuchten.

 

Für welche Kunden ist euer Produkt besonders interessant?

Wir richten uns mit unserem  Konzept in erster Linie an IT-Manager.  Das sind für uns alle, die IT-Systeme planen,  gestalten und den Zusammenhang zwischen Geschäft und IT herstellen. Da wir selber aus dem Bereich kommen, können wir deren Lage sehr gut verstehen. Auf der einen Seite ist hohe technische Kompetenz nötig, auf der anderen Seite ist gute Kommunikation mit Nicht-Technikern unabdingbar.  Da sind Visualisierungen sehr wertvoll.

 

Gibt es Ideen für Erweiterungen der Software?

Ja. Wir haben viele Ideen für Visualisierungen in unserem Backlog liegen, die in unserem ersten Produkt nicht enthalten sind. Die Auswahl für eine erste Produktvision war sowieso ein schwerer Entscheidungsprozess. Wir fühlen uns aber mittlerweile in unseren Entscheidungen bestätigt. eaCharts werden wir auch weiterhin in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden erweitern und kontinuierlich verbessern.

 

Plant ihr weitere Produkte in dieser Art?

Auf jeden Fall! Komplexität ist nicht nur in der  IT ein kritischer Faktor auf sondern bei fast allen größeren Vorhaben. Visualisierungen sind immer dann nützlich, wenn Menschen gemeinsam planen, gestalten und entscheiden und ein gemeinsames Bild der Lage brauchen. Wir haben erste Gehversuche  im Projektmanagement gemacht und sind von den Ergebnissen überzeugt.

 

Was ist für euch zurzeit die größte Herausforderung als Startup?

Zu entscheiden, was wir alles nicht machen. Grundsätzlich sind Visualisierungen vielseitig einsetzbar und im Bereich IT-Management gibt es sehr viel zu tun.  Wir haben mittlerweile die spannende und sehr abwechslungsreiche erste  Gründungsphase hinter uns und sind zumindest gefühlt in ruhigerem Fahrwasser angelangt.  Jetzt gilt es für uns, die Gelegenheiten auszuwählen, die langfristig zu uns passen und unsere Vision tragen.

 

Wie schätzt ihr das Startup-Ökosystem in der Region Nordwest ein?

Grundsätzlich sehr gut. Wir haben bei unserem  Vorhaben sehr viel Unterstützung erfahren. Eine wichtige Hilfe war und ist uns z.B. das Gründungs- und Innovationszentrum (GIZ) der Universität Oldenburg. Die Region mag den großen Metropolen in Sachen „StartUp-Szene“ etwas hinterher sein. Vielleicht gerade deshalb ist aus unserer Sicht sowohl die Qualität der Angebote für Gründer, als auch die Innovationskraft und die daraus entstehenden jungen Firmen hier sehr gut. Der Nordwesten kann so einen Standortvorteil bieten.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

 

vGen im StartupSpot Nordwest