oldntec erhält Finanzierung für weitere Produktentwicklung
Das innovative Hausnotrufsystem „ambiact“ des Oldenburger Startups oldntec hat die Bremer Aufbau-Bank (BAB) überzeugt. Die beiden Gründer Dr. Thomas Frenken und Ralf Eckert erhalten frisches Kapital aus dem EFRE-Beteiligungsfonds für ihre Digitalisierungsstrategie.
Die Idee
Der ambiact ist schon bei vielen Anbietern von Hausnotrufdiensten im Einsatz und funktioniert nach einem cleveren System: Der als Zwischenstecker gebaute Stromsensor erkennt die Nutzung elektrischer Haushaltsgeräte. Bleibt die Nutzung eines Gerätes ungewöhnlich lange aus, wird drahtlos ein Alarm über ein vorhandenes Hausnotrufgerät ausgelöst. Der ambiact sorgt dadurch unauffällig für zusätzliche Sicherheit im Haushalt und erfordert keine aktive Auslösung der Alarmmeldung.
Jetzt wollen die beiden Medizintechnik-Experten ihr Hausnotrufsystem weiter ausbauen. Ziel ist es, die Meldezeit zu verkürzen und erstmals pflegenden Angehörigen Hilferuftechnik anzubieten, die in dieser Form bisher professionellen Pflegediensten vorbehalten war. „Angesichts des Fachkräftemangels nimmt das informelle Pflegen – durch die Familie, Nachbarn oder Bekannte – einen immer höheren Stellenwert ein“, klärt Ralf Eckert auf. Die Box soll komfortabel per App steuerbar sein und es können mehrere Haushaltsgeräte vernetzt werden, so dass die individuellen Lebensgewohnheiten des Betreuten bei der Konfigurierung der Notrufauslösung berücksichtigt werden können. Für Pflegende kann der Hilferuf ganz komfortabel auf dem Smartphone jederzeit und überall angezeigt werden. Mit diesen Funktionen ist der ambiact einzigartig – es gibt keine vergleichbaren Produkte auf dem Markt. Um diese Weiterentwicklung zu finanzieren, unterstützt die BAB als Gesellschafterin das junge Unternehmen mit Eigenkapital aus Mitteln des EFRE-Beteiligungsfonds Bremen.
Die Finanzierung
Der EFRE-Beteiligungsfonds unterstützt seit diesem Jahr junge, innovative Unternehmen, bis fünf Jahre nach der Gründung, während der Seed- und Markteintrittsphase mit Beträgen von mehreren hunderttausend Euro. Das Oldenburger Startup oldntec passt hier hervorragend rein. Es ist das erste Unternehmen im neu aufgelegten Fonds.
„Wir haben viele Gestaltungsspielräume dank der offenen Beteiligungsform. Das macht diese Förderung attraktiv für Startups wie oldntec“, schildert Sylvia Neumann, BAB Projektmanagerin. Die genaue Ausgestaltung ist Verhandlungssache zwischen den Vertragspartnern. „Die BAB verhandelt hart, aber fair!“, gibt Gründer Frenken zu, „insgesamt sind wir aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis.“ Die Vertragsverhandlungen dauerten insgesamt sechs Monate. Zeit, die junge Unternehmen unbedingt einplanen müssen. Startups sollten frühzeitig mit der Suche nach Finanzquellen anfangen. Frenken gibt den Tipp: „Unterhaltet euch mit möglichst vielen Personen und schaut genau hin, wer bei euch zu welchen Konditionen einsteigt!“
Weitere Informationen:
Das neue ambiact_System soll bereits Mitte 2018 auf den Markt kommen. Mehr zu oldntec und ambiact gibt es hier.
Wie innovative Unternehmen über den EFRE-Beteiligungsfonds gefördert werden können, findet ihr hier.